GERTRUD FREY – SHAUL KNAZ – MARGRIT SCHLUMPF-PORTMANN – SINAI MUTZNER
Shaul Knaz Werke – das sind Wimmelbilder voller Leben, voller Verbindungen, Verstrickungen und Widersprüche. Das menschliche Dasein im Mittelpunkt, kreist alles um Mann und Frau, darum, wie sie sich anziehen, um schliesslich doch von einer unsichtbaren Kraft wieder auseinandergerissen werden. Dem Künstler aus dem Kibbutz gegenüber stehen die Gipsskulpturen und aufwendigen Schnurbilder der Zürcherin Margrit Schlumpf-Portmann. Ihre Werke bilden aber nicht etwa einen Gegenpol, sondern verschmelzen beinahe schon mit den Bildern des Israeli. Die Ähnlichkeiten in Stil und Komposition sind unverkennbar – und das, obwohl Schlumpf-Portmanns Position im Gegensatz zur eher traditionellen von Knaz eindeutig feministisch ist, sie sich kritisch mit der Beziehung zwischen den Geschlechtern auseinandersetzt und Machtstrukturen hinterfragt. Was sagt das über die Kunst und Künstler*in aus, und was macht das mit uns als Betrachtenden?
Als dritte Position zeigen wir die geometrisch-ornamentalen Bilder von Gertrud Frey. Auch in den grossflächigen Werken der Zürcherin steht häufig der Mensch im Vordergrund, wird eins mit seiner Umgebung; doch anders als bei den überbordenden, ambivalenten Werken von Knaz und Schlumpf-Portmann, spricht aus den stringenten Kompositionen von Frey die Sehnsucht nach Harmonie und Perfektion.
Sinai Mutzners Werke sind das Gegenteil einer perfekten Welt. Mit ihrer Audioinstallation «24/7» holt uns die 25-Jährige ins Hier und Jetzt. Das Vibrieren der Worte und die Bilder, die in unseren Köpfen entstehen, werden zum Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und machen das Zusammenspiel der vier Künstler*innen umso spannender und aktueller.